Liste klimawende. planen der ByAK

Eine grundsätzliche Wende im Planen, Bauen und Betreiben – vor allem aber in den Entscheidungsprozessen – ist notwendig. Die Rollen von ArchitektInnen, BauherrInnen und Gesellschaft sind neu zu definieren.

Flächen- und Ressourcenschonung sind wesentliche Bausteine der Klimaschutzstrategien. Die fortgesetzte “Entnaturisierung” der Böden muss durch Innenentwicklung und neue Konzepte der Flächennutzung ersetzt werden. Der Ressourcenbedarf, der für die Herstellung und Konditionierung von Gebäuden sowie für Mobilität aufgewendet wird, ist zu begrenzen und/oder klimaverträglich zu organisieren. Die lebenszyklusorientierte Planung und zugleich die Beachtung der stofflichen Kreisläufe sind zu etablieren. Damit soll eine neue “Umbau-Kultur” entstehen und auch die Frage nach den grundsätzlichen Bedürfnissen (Suffizienz) verstärkt diskutiert werden.

Wir wollen die besondere Verantwortung der StadtplanerInnen, ArchitektInnen und FreiraumplanerInnen hervorheben und fordern, dass künftig alle Entscheidungen in der Architektenkammer im Rahmen von „Klimaschutz“ getroffen werden.

Emissionen aus Materialien, Verkehr, aber auch der Klimawandel und damit steigende Temperaturen beeinflussen Gesundheit und Wohlbefinden von uns Menschen in allen Ländern. Die Gestaltungsaufgaben beinhalten neben dem räumlichen Konzept und seiner Materialisierung auch die Schaffung gesunder Innen- und Außenräume und die Minimierung der Klima- und Umweltbelastungen durch das Gebaute.

Eine intakte Umwelt erfordert darüber hinaus die Schaffung von neuen Lebensräumen für Flora und Fauna, um Klimaausgleiche vor Ort zu generieren. Integrale Planung als Beitrag zu wohngesundem Bauen beginnt für uns bei der Etablierung mikroklimatischer Analysen städtebaulicher Planungen und ökologischer Kriterien in der Freiraumplanung, sowie bei der Forderung nach entsprechenden Deklarationen von Bauprodukten, damit gesunde und klimapositive Materialien leicht erkennbar und konkurrenzfähig werden.

Der Lehre, Aus- und Weiterbildung kommt eine besondere Rolle in der weiteren Ausgestaltung der nachhaltigen gebauten Umwelt zu. Wir setzen uns dafür ein, dass Klimaschutz und –anpassung mit allen relevanten Aspekten integraler Bestandteil der Lehre in allen Fachrichtungen wird. Ein besonderer Schwerpunkt im Fortbildungsangebot der Architektenkammer soll zukünftig bei den Themen „klimaneutrale Landschaft / klimaneutrale Stadt / klimaneutrale Gebäude“ liegen.

Als Liste setzen wir uns auch dafür ein, dass mehr Fortbildungen (parallel) digital angeboten werden, um den PlanerInnen im gesamten Bundesland einen leichteren Zugang zu Informationen zu verschaffen. Wir setzen uns außerdem dafür ein, dass Grundkenntnisse im Bereich “Nachhaltiges Planen und Bauen” Voraussetzung für die Eintragung in der Architektenkammer werden.

Klimaschutzstrategien können nur auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass die Architektenkammer als Plattform für eine Vernetzung ihrer Mitglieder mit den entsprechenden Akteuren aus Forschung und Entwicklung fungiert. Vor allem der Transfer in gut umsetzbare Lösungen soll dabei im Vordergrund stehen. Darüber hinaus unterstützen wir projektbezogene Experimente, um zur Klärung offener Fragen beizutragen und auf diese Weise einen fachlichen Diskurs anzustoßen.

Inklusion hat zum Ziel, dass alle Menschen gleichen Zugang zum sozialen und gesellschaftlichen Leben haben. Wie Gebäude und ihre Umgebung bzw. Quartiere und Städte geplant und gebaut sind, hat wesentlichen Einfluss darauf, ob Ungleichheiten verringert werden oder nicht. Entwerfen für eine offene und gleichberechtigte Gesellschaft ist uns daher ein wichtiges Anliegen.

Die Liste Klimawende setzt sich für eine Verringerung der Ungleichheiten auch in anderen Bereichen ein: Gleichstellung im Beruf, eine gleichwertige Behandlung von städtischen und ländlichen Gebieten und die Förderung von bezahlbarem Wohnen. Bei der Verringerung der Ungleichheiten bei Löhnen und beruflichen Möglichkeiten, Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll die Kammer transparentes Vorbild sein und sich dafür einsetzen, dass auch die Rahmenbedingungen für Planungsbüros entsprechend verändert werden können.

Die VertreterInnenversammlung hat im November 2019 beschlossen, dass die Bayerische Architektenkammer bis 2030 klimaneutral werden soll. Die notwendigen Schritte und ein konkretes Maßnahmenpaket wurden von der Projektgruppe “CO2-Bilanz” erarbeitet (siehe Download). Die Liste Klimawende unterstützt die Maßnahmen ausdrücklich und möchte andere Länderkammern dazu anregen, dem Beispiel der ByAK zu folgen. Wir möchten auch Planungsbüros unterstützen, ähnliche Konzepte für ein verantwortungsbewusstes Handeln zu entwickeln. Eine unserer Kernaufgaben sehen wir darin zu klären, was unter Klimaneutralität zu verstehen ist und wie dieses Ziel erreicht werden kann. Wir schlagen vor, dass künftig der trotz Klimaschutzmaßnahmen noch verbleibende CO2-Ausstoß der Architektenkammer zu einem fairen Preis, der höher sein wird, als der von der Bundesregierung beschlossene, kompensiert wird. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe CO2-neutrale Kammer wurden Ende 2019 in acht Plakaten dokumentiert und zwischenzeitlich weiter verfeinert.

Die bisherigen Prioritäten wirtschaftlichen Handelns sind vor allem auf kurze Zeiträume und partikulare Interessen ausgerichtet. Gebäude, Infrastrukturen und Freianlagen sind jedoch langlebige Güter. Die umweltbezogenen, sozialen und ökonomischen Folgen von Planungsentscheidungen wirken daher über lange Zeiträume und beinhalten ein hohes Maß an Verantwortung für die Zukunft und das Gemeinwohl. Produkte, die wir heute verbauen, bzw. Gebäude, die wir errichten und umbauen, müssen das gesetzte Ziel der Klimaneutralität 2050 daher bereits heute verfolgen. Es sind neue ökonomische Ansätze notwendig, die die Klimafolgekosten berücksichtigen. Als KlimawenderInnen setzen wir uns für eine Stärkung der ökonomischen Kompetenzen im Berufsstand ein, um am Diskurs in der Immobilienwirtschaft aktiv teilnehmen und überzeugende Argumente für nachhaltige Gebäude liefern zu können.

Das Umweltbundesamt hat sich intensiv mit der Frage der Klimafolgekosten beschäftigt. Es gibt hierzu im Download-Bereich die beiden informativen Broschüren „methodische Grundlagen“ und „Kostenansätze“.

Nachhaltigkeit im Sinne der 17 SDG’s der UN, ist ohne globale Kooperationen nicht realisierbar. Die Folgen fehlenden Klimaschutzes der Industrieländer in den letzten Jahrzehnten treffen heute durch ihre zeitlich-räumliche Verlagerung vor allem Entwicklungsländer und ihre Bevölkerung. Aus unserer Sicht sind Partnerschaften und konkrete Partnerprojekte gut geeignet, um Konzepte für wirksamen Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen sowie Kompensationen auf globaler Ebene zu erproben.

Auf regionaler Ebene streben wir neben der Zusammenarbeit mit der Bundesarchitektenkammer und den anderen Länderkammern eine stärkere Zusammenarbeit mit der Ingenieurekammer an, denn integrale Planung braucht kompetente, interdisziplinäre Teams. Wir arbeiten projektbezogen mit NGO’s wie den Architects for Future und möchten explizit auch die jüngere Generation von Planenden ansprechen, in der Kammer aktiv zu werden und mitzuwirken.

Die Liste Klimawende fordert ein Umdenken hinsichtlich der Prozesse in der Architektenkammer selbst. Dabei ist ein besonderes Augenmerk auf Transparenz und Verständlichkeit in der Kommunikation zu legen. Wir fördern die Digitalisierung der Kommunikations- und Planungsprozesse, um umweltschädliche Mobilität, Papierverbrauch und damit den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Wir wollen Planungsbüros unterstützen, digital gestützte Arbeitsweisen und integrale Planungsmethoden zu etablieren.

Wir setzen uns dafür ein, dass die entsprechenden Planungstools vermehrt open-source und mit offengelegten Algorithmen zur Verfügung gestellt werden, um Transparenz und Zugänglichkeit zu fördern. Mit Einführung der “Leistungsphase 0” wollen wir erreichen, dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz von Projektbeginn an selbstverständlicher Teil der Architektur werden und eine Durchgängigkeit der Klimaschutzziele erreicht wird.

Die Themen Klimaschutz und -anpassung sollen mit viel stärkerem Gewicht als bisher eine institutionelle Verankerung in der Architektenkammer erhalten. Im Zentrum steht dabei das Projekt „Klimaneutrale Architektenkammer“. Dieses Projekt soll Ausgangs- und Bezugspunkt für begleitende Veranstaltungsreihen, Veröffentlichungen und Fortbildungsangebote werden, in denen die darauf bezogenen Strategien und Lösungsansätze vorgestellt und offen diskutiert werden. Neben dem fachlichen Austausch sollen dabei auch die ökonomischen, sozialen und gesellschaftlichen Konsequenzen unter Einbeziehung von externen Experten, Politikern und sonstigen Akteuren behandelt werden.

Insgesamt haben wir die Vorstellung der Architektenkammer als „offenes Haus“:
– Neben den klassischen Kammeraufgaben und Dienstleistungen soll die Architektenkammer ein Ort der Begegnung und des Austausches sein
– Garten als Begegnungsort und Treffpunkt – auch für zufällige Gäste?
– Gründung einer Sommerakademie
– Kostenlose, niedrigschwellige Fortbildungsangebote, auch für Externe
– Veranstaltungsreihen zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz, um hier nach innen und außen Vermittlungsarbeit zu leisten und um die Kompetenzen des Berufstandes zu entwickeln und öffentlich zugänglich zu machen.

Die zentralistische Struktur der Architektenkammer soll stärker in Richtung Regionalisierung umgeformt werden, um den planerischen und organisatorischen Anliegen im ländlichen Raum ein stärkeres Gewicht zu geben.
Ein besonders wichtiges Thema der Liste klimawende.planen ist die Förderung junger Architekt/innen. Sie sollen im Vorstand vertreten sein und eine eigene „Bühne“ und Formate zur Präsentation ihrer Anliegen, Vorstellungen und Ideen bekommen.

Diese und weitere Themen habe wir online diskutiert und abgestimmt. Interessante Ergebnisse dazu findet ihr im Downloadbereich. Unser Umfrageergebnis vom 22.03.2021 finden Sei unter „Umfrage zur Kammerarbeit“

Die Gruppe CO2-neutrale Kammer bereitete den Grundsatzbeschluss der BYAK zur Klimaneutralität 2031 vor. Der Gruppe gehören folgende Mitglieder an: Dr. Gonzalo (KWP), Dr. Vallentin (KWP), Prof. Zeitler (KWP), Katja Aufmermann (BDLA), Prof. Stefan Krötsch (BDA), Susanne Brunner (BDIA), Kajetan Winzer (BDLA). Vorstandskooperator ist Prof. Richarz (KWP). Folgende Maßnahmen zur Erreichung des Grundsatzbeschlusses wurden in Angriff genommen:

Sanierung und Ertüchtigung der Dachflächen des Haus der Architektur

Aktivität / Beschluss
Die eigene Stromerzeugung durch eine Photovoltaikanlage ist Zielsetzung im Rahmen der Aktivitäten um CO2-Neutralität 2023 zu erreichen. Der Beschluss für die Aufnahme der Haushaltsmittel für die Dachsanierung, Begrünung der Dachfläche und die neue Photovoltaikanlage erfolgte im November 2022.

Umsetzung
2023 wurden die Dachflächen des Hauses der Architektur saniert und mit einer PV-Anlage ausgerüstet. Die Arbeiten sind abgeschlossen. Die Evaluierung wird durch die Projektgruppe begleitet

Schließung des Kammergebäudes im Winter 2022/23

Aktivität / Beschluss
Das energetisch schwierige und wegen der Neuorganisation der Büroarbeitsplätze nur gering genutzte Haus der Architektur wurde nach Beschluss des Vorstandes vom 01.11.2022 bis 30.04.2023 geschlossen. Die Arbeitsplätze der Akademie wurden in diesem Zeitraum in den Altbau der Littmann-Villa verlagert. Entsprechend unserer Forderung wurde das Nutzungskonzept der Kammergebäude geprüft und nach den Anforderungen der Suffizienz optimiert.

Umsetzung
Energieeinsparung durch die Schließung des Hauses der Architektur führten dazu, dass die vorgesehenen Zielwerte zur Reduzierung der CO2-Emissionen für 2023 deutlich übertroffen wurden. Die Erkenntnisse aus dieser Suffizienzmaßnahme (höhere Belegungsdichte im Littmann-Bau) stellen eine gute Grundlage dar für ein differenziertes Nutzungskonzept der Gebäude. Eine Entscheidung zur temporären Untervermietung der wenig genutzten Räume sowie der Weiterführung der Konzepte einer “offenen Kammer” erfolgte im Juni 2023. Die Liste KWP wird im Rahmen der Fragestunde in der Vollversammlung im November nachfragen ob bzw. wie die Vorgaben für den Winter 23/24 umgesetzt wurden (Temperatur, Organisation Raumbelegung).

Statusbereich CO2-neutrale Kammer

Aktivität / Beschluss
Der Statusbereicht 2021 zur Erreichung der CO2-Neutralität im Jahr 2031 wurde unter fachlicher Begleitung der Projektgruppe “CO2-neutrale Kammer” erarbeitet und wurde im Dezember 2022 veröffentlicht. Er hat aufgezeigt, dass die Einsparziele in den Sektoren Wärme und Strom nicht erreicht wurden. In den Bereichen Mobilität und Nutzung (Papier) wurden wegen Corona massive Reduktionen erreicht, sodass insgesamt der Reduktionspfad noch eingehalten werden konnte. Weitere Reduktionen entsprechen der Zielsetzungen können aber nur erreicht werden, wenn nun auch die Reduktionen in den Sektoren Wärme und Strom umgesetzt werden.

Antrag Liste Klimawendewende planen in der Vertreterversammlung:
Wir fordern, dass die Bayerische Architektenkammer sich per Beschluss zum Klimavorbehalt bekennt. Das bedeute, dass jegliche Entscheidungen hinsichtlich deren Auswirkungen auf das Klima geprüft werden und dies in den jeweiligen Beschlussvorlagen dokumentiert wird, damit Verwaltungshandeln und Entscheidungen unter dem Klimavorbehalt stehen.

Beschluss:
Für den laufenden Betrieb wird ein Benutzerhandbuch erarbeitet, in dem die verschiedenen Bereiche des Kammerbetriebs auf klimagerechte Vorgehensweisen geprüft und Vorgaben zu zukünftigen Herangehensweisen in Einkauf, Betrieb, etc. formuliert werden.

Umsetzung:
Die Umsetzung des Handbuches soll im Jahr 2024 erfolgen und in der Vertreterversammlung vorgelegt werden. Im Haushalt sind hierfür 10.000 € bewilligt.

Antrag Vertreterversammlung:
Auf Vorschlag der Liste klimawende.planen wurde die Reisekostenvergütung “klimafreundlich” reformiert. Ab 15 km können pro Kilometer 0,40 Euro angerechnet werden, unabhängig davon welches Verkehrsmittel genutzt wird. Damit werden die Verkehrsmittel Fahrrad und Bahn dem Auto gleichgestellt. Die Abrechnung von Flugreisen ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Präsidentin möglich.

Beschluss
In der Vertreterversammlung wurde der Antrag einstimmig angenommen.

Umsetzung
Zwischenzeitlich ist die Umsetzung erfolgt. Überprüft werden sollte aber, ob der Satz 0,4€/km nicht zu erhöhten Ausgaben führt. So kann jetzt eine Bahnfahrt München-Berlin mit ca. 240€ angesetzt werden. Eine Anpassung des Vergütungssatzes für alle Verkehrsmittel auf 0,20€/km wäre zu prüfen.

Antrag:
Als Ausdruck einer klimagerechten Ausrichtung der Bayerischen Architektenkammer fordern wir, dass bei Veranstaltungen in der Kammer vegetarisches Essen serviert wird. Der Vorstand hat dies durch einen einstimmigen Beschluss zwischenzeitlich umgesetzt. Michaela Ausfelder und Clemens Richarz als Mitglied des Vorstandes haben dazu wesentlich beigetragen.

Beschluss
In der Vorstandssitzung vom 17.10 23 wurde folgender Beschluss gefasst:

Umsetzung
Es ist nun Aufgabe der Geschäftsführung, darauf zu achten dass die Vorgaben auch von allen „Bestellern“ eingehalten wird.

Antrag im Haushaltsausschuss
Unsere Eingabe, für den Betrieb der Kammer eine Gemeinwohlbilanz zu erstellen, wurde im Mai 2023 in den Haushaltsverhandlungen behandelt.

Beschluss
Im Haushaltsplan 2024 wurde ein Betrag von 5.000,- Euro eingestellt, um mit externer Unterstützung ein zielgerichtetes Vorgehen einleiten zu können.

Umsetzung:
In der Fragestunde der Vertreterversammlung vom 24.11.23 verlangt die Liste klimawende.planen Auskunft darüber, welche Schritte konkret geplant sind, um die Gemeinwohlbilanz erstellen zu können.

Die Vertreter der Liste klimawende.planen arbeiteten verstärkt dabei mit, dass das Format der Architektouren seit 2023 mit Zusatzfragen zum Thema KlimaKulturKompetenz erweitert wurde. Die Mitarbeit bezog sich einerseits auf die Entwicklung der Kriterien selbst, als auch auf die Mitarbeit bei der Prüfung der Kriterien bei den eingereichten Arbeiten.

Entscheidung
Ein Beschluss zu der Thematik steht nicht an. Anzustreben wäre aber, dass die Beantwortung der Kriterien nicht mehr freiwillig sondern für alle Einreichungen verpflichtend wird. Dies könnte bei den Architektouren 2025 umgesetzt werden.

Zielsetzung
Ziel der Kooperationsplattform ‚KOPF‘ mit Schwerpunkt ‚Energie und Nachhaltigkeit’ ist es, den anstehenden Herausforderungen durch proaktive Kompetenz- und effiziente Kapazitätsvernetzung aller Mitglieder und Tätigkeitsarten über Ihre Kammergemeinschaft strategisch zu begegnen. Wir fordern den Aufbau eines klug strukturierten Forums im Mitgliederbereich der Webseite der Bayerischen Architektenkammer, auf dem die alltägliche, berufspraktische Unterstützung und Kooperation durch alle Kammermitglieder abgefragt und/oder angeboten werden kann. In einer Arbeitsgruppe soll die neue Kooperationsplattform entwickelt werden.

Entscheidung
Im Rahmen einer Projektgruppe haben unsere Mitglieder Florian Lichtblau, Michaela Ausfelder und Thomas Strunz ein Strukturmodell erarbeitet, das nun Grundlage für eine Implementierung der Plattform in der Web-Seite der Architektenkammer sein kann. Der Umsetzungsbeschluss steht noch aus.

Junge Fachkollegen, die noch nicht die Voraussetzungen für einen Kammerbeitritt aufweisen., sollen in Form einer “Juniorpartnerschaft” die Möglichkeit haben, gleichberechtigt mit den Kammermitgliedern durch ihre Mitarbeit in Gremien und Arbeitskreisen an der Gestaltung der Architektenkammer mitzuwirken. Für die Juniormitgliedschaft werden reduzierte Beiträge festgesetzt. Wir haben uns hierfür gemeinsam mit Kollegen aus anderen Listen dafür eingesetzt, dass der Status „Juniormitglied“ etabliert wird und somit junge Kollegen vor Eintragung in der Liste sich aktiv in die Kammerarbeit einbringen können.

Beschluss
In der Vertreterversammlung wurde die Juniormitgliedschaft eingeführt. Juniormitglieder können nun an der Vertreterversammlung ohne Stimmrecht teilnehmen und in den Projekt und Strategiegruppen mitarbeiten.

Umsetzung
In Folge müssen die Vertreter der Liste klimawende.planen ebenso wie alle anderen Listenvertreter dafür sorgen, dass der Beschluss umgesetzt wird bzw. junge Absolventen motiviert werden, sich aktiv in der Bayerischen Architektenkammer einzubringen.

Die Fort- und Weiterbildungspflicht ist eine Berufspflicht für alle Architektinnen und Architekten. Im Rahmen einer Verbändeanhörung hat die Liste klimawende.planen sich eindeutig für die Einführung einer kontrollierten Fortbildungspflicht ausgesprochen und gleichzeitig gefordert, dass 50 % der zu erbringenden Fortbildung aus dem Themenbereich „Nachhaltigkeit“ abgedeckt werden.

Beschluss
Ein Beschluss zu der Thematik ist im Jahre 2024 geplant.

In der Vertreterversammlung hat die Liste klimawende.planen den Antrag gestellt, dass beim Antrag auf Kammerbeitritt auch Grundlagen des nachhaltigen Planens und Bauens ergänzend zu bereits abgefragten fachlichen Nachweisen dargestellt werden müssen. Kompetenzen zu Grundlagen des nachhaltigen Planens und Bauens stellen eine zentrale Voraussetzung zur Erfüllung der Berufsaufgaben der Mitglieder der Bayerischen Architektenkammer dar.

Beschluss
In der Vertreterversammlung am 22. Juni 2023 wurde der Antrag einstimmig angenommen

Umsetzung
Durch Änderung im Baukammergesetz ist der Antrag endgültig rechtlich gültig und gilt für Neueinträge ab 1.1.24.

Aktivität
Im November 2021 stellen wir einen Antrag in der Vertreterversammlung mit Vorschlägen für eine “offene Kammer”. Folgende Herangehensweisen sind Bestandteil unseres Antrags:

• Effiziente Raumnutzung der Kammer um den Listen und Verbänden sowie für Gäste für Treffen und Veranstaltungen Räume zur Verfügung zu stellen und so die Kammer als Begegnungsort zu entwickeln
• Verstärkte Kooperation mit anderen Institutionen (z.B. Ingenieurkammer, Wissenschaft, Handwerk, Akteure des Bauens)
• Gründung einer Sommerakademie
• Kostenlose niedrigschwellige Fortbildungsangebote auch für Externe, Weiterentwicklung der vorhandenen Angebote auch für nicht-Architekten und fachfremde Akteure
• Angebote auch außerhalb der Architektenkammer, um sich in neue gesellschaftliche Kontexte einzubringen.
• Stärkung der regionalen Aktivität, mehr Präsenz der Kammer im ländlichen Raum.

Beschluss
Die Behandlung des Antrages wurde insofern „verschoben“, als dass beschlossen wurde, dass alle Strategiegruppen ihre Sicht zum Thema „offene Kammer“ darstellen sollten. Die Zusammenfassung der Umfrage wurde von Anette Brunner in der Vertreterversammlung vom Juni 23 vorgestellt. Eine spezifische Beschlussfassung erfolgte nicht. Vielmehr soll jeweils über Einzelmaßnahmen gesondert abgestimmt werden.

Umsetzung
Im Juni 2023 wird der Umbau der Freibereiche der Kammer in Hinblick auf eine bessere Nutzbarkeit des Gartens beschlossen. Die Umbauarbeiten sind abgeschlossen. Der Vorplatz kann nun als so genannter „Transitraum“ genutzt werden. Ein Programm zur Bespielung des Raumes wird vorbereitet. Auf dieser Grundlage kann die Kammer gerade in Hinblick der Öffnung zur Gesellschaft neu gedacht werden.

Kontakt mit der Architektenkammer in Bangladesh

Auf Anregung von Dr. R. Vallentin und Prof. C. Richarz hat die ByAk. Architektenkammer den Architekten Mohamed Rezwan aus Bangladesh am 07.10.2023 in die Architektenkammer eingeladen. Unter Beisein der Präsidentin Prof. L. Haack und der Hauptgeschäftsführerin S. Fabine Fischer berichtete Herr Rezwan von den Aktivitäten Seiner NGO in Bangladesh. Die NGO fertigt und betreibt so genannte Schulschiffe um die Bildungsmöglichkeiten der (weiblichen) Kinder in Bangladesh zu verbessern.

Beschluss
Die Kammer versucht nun einen Kontakt mit der dortigen Architektenkammer herzustellen, um dann in Gesprächen zu untersuchen ob und in welcher Form eine Zusammenarbeit möglich ist.

Empfang einer Delegation aus Palästina

Auf Anregung von Günter Meyer, die von Prof. C. Richarz unterstützt wurde, besuchte im September 2022 eine Delegation von Fachkollegen aus der dortigen Bauverwaltungen die Bayerische Architektenkammer. VP Franz Damm und Prof. Richarz referierten zu den Themen Schwammstadt und CO2-neutrale Kammer. In dem anschließenden Austausch wurde deutlich, dass die jeweils aktuellen Problemfelder sich deutlich unterscheiden.

Beschluss
Ein Beschluss zur Fortsetzung des Austausches wurde nicht getroffen.