Platzgestaltung im Prinzip Schwammstadt

Darum geht es:
Das Umfeld des Bürgerhauses und der Amperhalle der Gemeinde Emmering wird als Treffpunkt der Gemeinde neu gestaltet. Das Kirchenvorfeld und die benachbarte Seniorenwohnanlage werden in die Planung eingebunden.

Das Projekt wird nach den Prinzipien der Schwammstadt konzipiert und umgesetzt. Alle Oberflächenwasser werden oberflächlich in die Pflanzflächen der neuen Bäume sowie in Mulden am Rand der Pflasterflächen geleitet und versickert. Die Entwässerung des Platzes wird in enger Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt erabeitet.

Was es zu beachten gilt bei Freiraumplanungen im Prinzip der Schwammstadt
Wichtige Grundlage der Planung sind die Daten zur Wasserduchlässigkeit des Bodens (kf-Wert) und die Höhe des durchschnittlichen Grundwasserstandes. Diese Werte werden zu Beginn der Planung in einer geologischen Untersuchung ermittelt .

Das Prinzip der Entwässerung sollte bereits im Entwurf festgelegt werden, da dies die Höhenlage der Flächen und die Art der Ausbildung der Freiraumelemente bestimmt.

Für die Berechnungen von Versickerungsanlagen stellt das Bayerischen Landesamts für Umweltschutz ein Computerprogramm zur Verfügung, mit dem die Dimension der erforderlichen Versickerungsanlagen ermittelt werden kann.

Pflasterflächen können versickerungsfähig ausgebildet werden, wenn Fugenmaterial mit geeigneter Kornzusammensetzung verwendet wird. Beim Nachsanden der Fugen in der laufenden Pflege der Pflasterfläche muss dieses Material weiterverwendet werden.

Pflanzsubstrate müssen durchlässig sein, um das zugeführte Oberflächenwasser an den Untergrund abzugeben, und gleichzeitig eine gute Wasserhaltefähigkeit aufweisen, damit die Pflanzung bei Trockenperioden mit Feuchtigkeit versorgt sind. Maßgebliche Werte sind hier die Kornstufenzusammensetzung und der Humusgehalt des Substrates.

Anlagen, die einer wasserrechtlichen Genehmigung bedürfen, müssen durch einen privaten Sachverständigen der Wasserwirtschaft abgenommen werden. Er sollte frühzeitig in den Planungs- und Bauablauf eingebunden werden, da zu einem späteren Zeitpunkt ein Prüfen der Versickerungsanlagen oft nicht mehr möglich ist. Die Liste der Sachverständigen liegt dem Wasserwirtschaftsamt vor.

Werden Oberflächenwasser in Pflanzflächen geleitet, so ist ein Salzen der Belagsfläche im Winter zu vermeiden, da es sonst zur Versalzung der Pflanzsubstrate kommt. Dies bedarf der frühen Abstimmung mit dem Bauherrn.

Rahmendaten:
Auftraggeber: Gemeinde Emmering
Planung LP 1-8: STADT RAUM PLANUNG, München, www-stadt-raum-planung.de
Flächengröße gesamt: 6.200 m²
davon versiegelte Flächen: ca. 2.500 m²
Entwässerungsanlagen: Sickermulden, Rigole
Fertigstellung: 2022